Der Eingang zum Mütterzentrum mit Büschen im Vordergrund

Eulen & Lerchen feiert Erfolg

Vereinbarkeit rund um die Uhr: Eulen & Lerchen feiert Erfolg für Familien und Fachkräfte

Dortmund, 27. Februar 2025. Das Mütterzentrum Dortmund e.V. und die Katholische St. Paulus Gesellschaft feiern einen wegweisenden Erfolg im Kampf gegen den Fachkräftemangel und für die berufliche Chancengleichheit in Dortmund: Mit dem Projekt „Eulen & Lerchen“, das dank Förderung des Jugendamtes der Stadt Randzeitenbetreuung außerhalb der institutionellen Kinderbetreuungseinrichtungen organisiert, konnte eine alleinerziehende Mutter ihre Ausbildung zur Pflegefachkraft in Dortmund erfolgreich abschließen.

Mütterzentrum Dortmund
Das Projekt „Eulen & Lerchen“ verhilft alleinerziehenden Eltern wie Frau Baneshi durch flexible Betreuung zu beruflichem Erfolg und einer besseren Zukunft für sich und ihre Tochter. Im Bild von oben links nach unten rechts: Claudia Schmidt (Ehrenamtliche), Erika Meier (Familienservice der SJG St. Paulus Gesellschaft), Nina Tollkötter (Mütterzentrum Dortmund e.V.), Tochter Tida, Fariba Baneshi (alleinerziehende Mutter und frisch ausgebildete Pflegefachkraft), Ingrid Scholtz (Ehrenamtliche).

“Ohne diese Randzeitenbetreuung wäre eine Kinderbetreuung für Frau Baneshi in der Ausbildung mit den Dienstzeiten im Schichtsystem gar nicht möglich gewesen“, beschreibt Erika Meier vom Familienservice der SJG St. Paulus Gesellschaft den Erfolg. „Frau Baneshi war 2021 eine der ersten unserer Auszubildenden, die am Projekt teilgenommen hat. Ihr Erfolg macht uns stolz und zeigt, dass die Klinik mit der Unterstützung der Familien richtig liegt. Wir schaffen es so, auch alleinerziehenden Eltern den Weg in die Ausbildung zu ebnen.“

Dabei ist die Idee hinter dem Projekt „Eulen & Lerchen“ so einfach wie effektiv: Ehrenamtliche Betreuungspersonen unterstützen die Mitarbeitenden bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch eine individuelle Kinderbetreuung im Haushalt der Familie. Die Betreuung wird zu den Zeiten übernommen, wenn die institutionellen Betreuungseinrichtungen wie Kindergarten oder OGS noch nicht geöffnet haben oder schon geschlossen sind. “Unser Konzept schlägt gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe”, erklärt Nina Tollkötter, Projektkoordinatorin des Mütterzentrum Dortmund e.V. “Wir ermöglichen alleinerziehenden Eltern, in Vollzeit arbeiten zu können. In der Pflege sind dies meist Mütter – durch unsere Unterstützung können sie wirtschaftlich unabhängiger werden. Gleichzeitig unterstützen wir Arbeitgeber dabei, dringend benötigte Fachkräfte zu gewinnen und zu halten. Und nicht zuletzt profitieren die Kinder von einer stabilen, vertrauensvollen Betreuung.”

Frau Baneshi ist dankbar für die Unterstützung seitens ihres Arbeitgebers: “Das Projekt „Eulen & Lerchen“ waren für mich der Schlüssel zum Erfolg. Ohne diese Hilfe hätte ich die Ausbildung niemals geschafft. Die Gewissheit, dass meine Tochter gut betreut ist, während ich arbeite oder lerne, hat mir die nötige Ruhe und Konzentration gegeben. Durch meinen Abschluss haben wir die Chance auf eine bessere Zukunft.”

Bei Familie Baneshi ist ein Team aus drei Ehrenamtlichen im Einsatz. Ingrid Scholtz und Bärbel Dem betreuen Tochter Tida mittlerweile seit 2021, Claudia Schmidt ist seit Sommer 2024 dabei. Alle drei haben eine tiefe Verbindung zu ihrem Betreuungskind entwickelt. “Es ist wunderbar zu sehen, wie Tida in den letzten Jahren gewachsen ist und wie wir Teil dieser Entwicklung sein durften“, sagt Ingrid Scholtz berührt. „Unser Einsatz schafft eine Struktur, die der ganzen Familie zugutekommt. Durch die Randzeitenbetreuung können wir Lücken schließen, die sonst zu erheblichem Stress führen. Das ermöglicht Frau Baneshi, ihre Dienstzeiten im Krankenhaus verlässlich zu übernehmen und gleichzeitig für Tida einen gewohnten Tagesablauf zu schaffen. Diese Stabilität ist Gold wert – für Tidas Entwicklung, Frau Baneshis beruflichen Weg und nicht zuletzt auch für die Versorgung der PatientInnen im Krankenhaus.“

Die Ehrenamtlichen werden vor Beginn der Betreuung fachlich vorbereitet und auch währenddessen durch das Mütterzentrum Dortmund e.V. begleitet. Als Dankeschön für die Übernahme des Ehrenamtes erhalten sie eine Aufwandsentschädigung.

Mittlerweile betreut das Mütterzentrum 45 Familien im Auftrag von drei großen Arbeitgebern in Dortmund. Unternehmen, die die Idee der Randzeitenbetreuung als familienfreundliche Leistungen für ihre Mitarbeitenden umsetzen möchten, können sich gern an das Mütterzentrum Dortmund e.V. wenden.